Electrocompaniet Prelude in Image-HiFi 90 06/2009
Der Einstieg in richtig schönes und erwachsenes High-End-Audio wird von Electrocompaniet nun wesentlich erleichtert. Die besonders stressfreie und genussvolle Wiedergabequalität, die auch die "großen" Geräte der Classic-Line bieten, werden in der Prelude-Line nun auch dem etwas begrenzteren Budget zugänglich.
Das Magazin Image-HiFi hat eine Umstrukturierung und einen Umzug hinter sich. Der "neue" Fachredakteur Jürgen Schröder hat sich die Prelude-Line von Electrocompaniet sehr genau angesehen und einen detaillierten Erfahrungsbericht mit vielen technischen Details verfasst. Insbesondere die Historie und die besonderen Eigenschaften der Produkte des seit mehr als 35 Jahren erfolreichen norwegischen Unternehmens Electrocompaniet werden dargestellt.
Zitate aus dem Bericht in Image-HiFi Nr. 90, 06/2009:
"Statisch, also im eingeschwungenen Zustand, macht die Gegenkopplung den Verstärker zwar in jedem Falle besser - beim Musikhören jedoch kann das Ergebnis ganz anders ausfallen. Der Grund: Das Signal braucht eine gewisse Zeit, bis es den Verstärker durchlaufen hat - um genau diese Zeitspanne trifft denn auch das Gegenkopplungssignal ,,zu spät" wieder am Eingang ein: Der Korrekturimpuls wirkt also erst dann, wenn es eigent lich gar nichts mehr zu korrigieren gibt - und produziert damit neue, vorher nicht da gewesene Fehler." (Zitat aus Image-HiFi)
"Um unvermeidliche Nichtlinearitäten bereits ohne Gegenkopplung so gering wie möglich zu halten, bedienen sich die Norweger im Wesentlichen zweier Mittel. Zunächst mal baut man alle Verstärkerstufen absolut spiegelsymmetrisch auf, sodass sich ein Großteil aller Verzerrungskomponenten am Ausgang von Natur aus aufheben. Darüber hinaus stellt man alle kritischen Verstärkerstufen in ihrem Arbeitspunkt so ein, dass sie im möglichst linearen Kennlinienbereich der Halbleiter operieren (Class-A-Betrieb). Damit bleibt die moderat eingesetzte Über-alles-Gegenkopplung quasi arbeitslos und kann sich somit voll darauf konzentrieren, den Verstärker noch weiter zu stabilisieren und den Innenwiderstand zu senken." (Zitat aus Image-HiFi)
Faszinierend dabei die Ruhe in seinem Klangbild, das sich aus der Tiefe heraus entwickelt und keine nervös machenden Grieseligkeiten kennt. Ausnehmend gut gelingt dem Norweger auch die akustische Staffelung der Bühne: Die einzelnen Streichergruppen beim Andante erscheinen perfekt ortbar voneinander getrennt, ohne dass das Klangbild seziert wirkt oder zerfällt. Zudem imponiert mir, dass es dem PI-2 auch bei dynamisch sehr bewegten Passagen gelingt, obertonreiche Klänge - beispielsweise angeschlagene Triangeln - nicht im allgemeinen akustischen Getümmel untergehen zu lassen, sondern mühelos zu artikulieren." (Zitat aus Image-HiFi)
"Richtig auspacken darf der kompakte Norweger seine Reserven dann beim Allegro Maestoso: Pendelt sich auch der Durchschnittspegel in meinem Wohnzimmer dabei schon nahe der 90-Dezibel-Marke ein, so besitzt der PI-2 dennoch genügend dynamischen Spielraum, um beim Finale Pauken und Bläser nochmal so richtig in die Vollen gehen zu lassen. "Mein lieber Schwan", denke ich mir ,,an diesem furiosen Showdown hätte Dirigent Neeme Järvi jetzt ganz bestimmt auch seinen Spaß gehabt. Mit seinem Abgang entpuppt sich der PI-2 als echter Favoritenkiller." (Zitat aus Image-HiFi)